Donnerstag, 20. Juni 2013

Alta Canyon

Nach knapp 5 Stunden Schlaf klingelte auch schon der Wecker. Als wir zum Frühstücksbuffet kamen, wurde dieses bereits von sprichwörtlichen Heerscharen von Bustouristen (davon viele aus Deutschland) geplündert, die offensichtlich in Richtung Nordkap unterwegs waren. Zum Glück legte sich der Auflauf ein wenig und wir konnten einigermaßen in Ruhe das durchaus sehr gute Frühstück genießen. Dass ich noch schnell ein Parkticket für die Viertelstunde nach dem Ende der kostenlosen Parkzeit gelöst hatte, stellte sich bald als kluge Entscheidung heraus: Als wir um 10.15 Uhr zum Auto kamen, war eine Politesse bereits dabei, ihrem Tagesgeschäft nachzukommen. Die letzten Kilometer unserer Fahrt zum Startpunkt der Wanderung zum Alta-Canyon fuhren wir auf einer unbefestigten Straße, die bereits in der Steinzeit eine wichtige Verbindung zwischen Inland und Küste darstellte. Die über die Bæskades-Hochebene führende Bergstraße wurde am 20.06.1798 per königlichem Dekret zur Poststraße von Kopenhagen (!) nach Alta erklärt und im Winter mit Rentierschlitten befahren. Heute dient sie im Winter als Verbindungsstraße für Snowscooter von Alta ins 144 km entfernte Kautokeino.
Der markierte Wanderweg führte uns über das karge Hochland der Finnmarksvidda bei kräftigem Wind und ein paar wenigen Regentropfen zum Sautso Alta Canyon, der mit einer Länge von 15 km und einer Tiefe von bis zu 500 m größten Schlucht Nordeuropas. Als kleine Schwierigkeiten waren mehrere kleinere Flussquerungen "eingebaut", die wir aber meisterten. Für den insgesamt 14 km langen Weg benötigten wir inkl. Pausen 5,5 h. Einigermaßen geschafft wieder am Auto angekommen, gönnten wir uns erst einmal einen starken und heißen Espresso! Auf dem Rückweg machten wir noch einmal Halt an der Gargia Fjellstue, wo uns die nette Inhaberin ihre Huskies zeigte. Zurück im Hotelzimmer – draußen regnete es inzwischen kräftig und der Wind zerrte heftig an den Bäumen - machten wir uns noch eine koreanische Instant-Nudelsuppe (auch schön heiß und gar nicht so übel), dazu ein Arctic Beer aus der Brauerei Mack; dann war ein weiterer sehr schöner Tag vorbei ...